Vor allem bei den historischen Türen in Altbauten, die nach dem Kassettenprinzip gestaltet sind, möchten viele Menschen die traditionelle Optik erhalten. Durch mehrfache Farbauflagen entstehen oftmals Unebenheiten, die sich störend auf die Optik und die Qualität der Oberflächen auswirken. Deshalb sollten die vorhandenen Anstriche vor einer weiteren Behandlung vollständig entfernt werden.
Leihen Sie sich ein Heißluftgebläse
In einigen Baumärkten kann man sich dafür leistungsstarke Heißluftgebläse ausleihen. Die auf die Anstriche auftreffende heiße Luft sorgt dafür, dass harzhaltige Anstriche Blasen bilden und sich mit einer Spachtel grob entfernen lassen. Die dabei verbleibenden Reste sollten geschliffen werden. Größere Flächen lassen sich mit einem Schwingschleifer behandeln. Strukturen können mit einem feinen Schleifvorsatz am Akkuschrauber oder einer Bohrmaschine mit stufenloser Drehzahlregelung bearbeitet werden. Allerdings ist beim Umgang mit Maschinen, von denen Vibrationen ausgehen, Vorsicht bei den Türen geboten, in denen Glas eingearbeitet ist. Das kann durch die entstehenden Vibrationen zerspringen. Hier sollte vorsichtshalber von Hand geschliffen werden.
Anschließend können sie mit einer Grundierung behandelt und danach in einer Farbe der eigenen Wahl gestrichen werden. Wer seine Türen mit verschiedenen Farbtönen gestalten möchte, der sollte sich jede Menge Malerklebeband bereit legen. Außerdem ist dafür viel Zeit notwendig, denn für eine perfekte Abgrenzung der einzelnen Farben ist es wichtig, dass die zuvor gestrichene Farbe komplett ausgetrocknet ist, damit man beim neuerlichen Abkleben keine Schäden verursacht. Auch sollte das Klebeband nach dem Streichen sofort vorsichtig entfernt werden. Ist die Farbe nämlich komplett getrocknet, gibt es bei einigen chemischen Zusammensetzungen unschöne Risse und Splitterungen.
Sie wollen Ornamente?
Soll die Tür mit Ornamenten beispielsweise auf den Flächen der Kassetten versehen werden, dann sollte man sich dafür Schablonen herstellen. Am besten eignet sich dafür bedruckbare selbst haftende Folie. (Bitte keine selbst klebende Folie verwenden, weil diese sich oft nur schwer wieder entfernen lässt.) So kann man seine Motive am Computer bearbeiten und anschließend ausdrucken. Danach werden die Motive so ausgeschnitten, dass die umgebende Folie intakt bleibt und die Dekore quasi zu Löchern werden. Sie werden auf die gewünschte Stelle aufgelegt und können danach am einfachsten mit Farbspray übersprüht werden.
Beim Bearbeiten von Türen sollte allerdings ein paar grundlegende Tipps beachtet werden. Sie sollten ausgehängt und in horizontaler Lage bearbeitet werden. Als Auflage können alte Wäscheböcke oder Gerüstständer dienen. Die Beschläge sollten vor der Bearbeitung entfernt und erst nach dem kompletten Austrocknen der Farbe wieder angebracht werden. In die Hülsen der Scharniere steckt man am besten zusammen gerollte Küchentücher. Die Stifte der Scharniere sollten immer abgeklebt werden und auch die Stellschrauben der Scharniere sollten vor einem Überstreichen in einer geeigneten Form geschützt werden.
Video: So streichen Sie Türen fachgerecht
© Artikelbild „Türen mit Style – selbst ist der Mann“: Rainer Sturm | pixelio.de