Irmin Burdekat - Copyright: Micar Office

15 Fragen an ...

15 Fragen an … Irmin Burdekat

Irmin Burdekat ist ein „prima Geschichtenerzähler!“ Beißender Humor, groteske Motive, tiefe Charaktere, ehrliche Einblicke in die Abgründe des Menschlichen und immer wieder überraschende Wendungen. Der Autor Burdekat verbindet gute Literaturproduktion mit der Fähigkeit, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Also: Gute Unterhaltung ist bei ihm garantiert!

SZ: Welchen Gegenstand aus Ihrer Wohnung würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen und warum gerade diesen?
Irmin Burdekamp: Meine Gitarre. Damit kann man u. a. Einsamkeit bekämpfen.

Welches Adjektiv beschreibt am besten Ihren Einrichtungsstil?
Bunt.

Welchen Gegenstand in Ihrer Wohnung verstecken Sie, wenn Ihre Mutter zu Besuch kommt und warum?
Keinen. Tote sehen eh alles.

Was haben Sie als Letztes für Ihre Wohnung / Haus gekauft?
Einen Tannenbaum.

Welches Möbelstück hasst Ihr Partner am meisten?
Den Wohnzimmertisch – eine Eichenscheibe, unfachmännisch von mir installiert.

Welchen Ort in Ihrer Wohnung/Ihrem Haus mögen Sie am liebsten und aus welchem Grund?
Das Schlafzimmer. Da passieren die schönsten Sachen. (schlafen und so).

Wenn Sie sich etwas für Ihre Wohnung/Ihr Haus wünschen dürften, was wäre das?
Eine neue Haustürklingel. Eine, die man hört.

Mit welchem Einrichtungstrend können Sie überhaupt nichts anfangen – warum?
Mit jedem, hinter dem irgendein STIL steht.

Was haben Sie als Letztes für Ihre Wohnung/Ihr Haus geschenkt bekommen?
Eine neumodische Haustürklingel.

Gestalten Sie Ihre Wohnung/ Ihr Haus nach dem Motto „weniger ist mehr“ oder zählen Sie sich zu den Sammlern und wissen gar nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeug?
Stimmt, bezieht sich aber nur auf Bilder.

Hat Ihr Partner beim Einrichten Ihrer Wohnung/Ihres Hauses Mitspracherecht oder entscheiden Sie allein?
ICH bin der Partner und hätte gerne mehr Mitspracherechte!

Wie viele Zimmer besitzt Ihre Wohnung/Ihr Haus?
Moment, ich zähl mal durch. Oh, je, das sag ich nicht.

Wie würden Sie Ihre Wohnung/Ihr Haus mit drei Wörtern beschreiben?
1. Da 2. wohnen 3. wir. (Ersatzweise: bunt, stillos, Stufen-Wirrwarr)

Welcher Raum bleibt für Ihre Gäste absolut tabu? Warum?
Privat-WC. Hätte ich immer gerne uneingeschränkten Zugriff drauf.

Kombinieren Sie antike und moderne Einrichtungselemente oder wäre das für Sie ein Stilbruch?
STILBRÜCHE sind bei uns Religion.

Das ist Irmin Burdekat: Vom Tellerwäscher zum Bestseller-Autor

Seine Begeisterung für die Gastronomie entstand schon in frühester Kindheit. Denn mit Besuchern im Elternhaus – also Gästen – änderte sich die Stimmung schlagartig. Eine großzügige Grundstimmung kam auf, es gab weniger Kontrolle, dafür leckeres Essen und immer gute Unterhaltung. Alles Gründe, um kommerzieller Gastgeber zu werden. Zunächst als Page, dann als Lehrling im Hotel, mit Fernziel Hoteldirektor (das hat sogar einmal geklappt). Schnell war klar, Gastronomie ist eine Spielwiese für Engagement und Abenteuer, ob an der Autobahn, im Livemusik-Club oder in Weinrestaurants.

Die Selbstständigkeit Burdekats begann 1989 mit Gründung der Systemgastronomie-Ketten ALEX und später Cafe&Bar Celona.

Als Gastwirt ist man gut beraten, wenn man seine Gäste unterhalten kann. Am besten mit interessanten Geschichten“,

sagt Burdekat. Also begann er „seine Geschichten“ aufzuschreiben, woraus gewitzte, kluge Bücher wurden. Aber Romane „schüttelt man sich nicht einfach so aus dem Ärmel. Schreiben ist ein einsames Geschäft“ – diesen wahren Satz praktiziert Burdekat in seiner abgelegenen Blockhütte am Geogian Bay in Ontario, Kanada. Einige Monate im Jahr taucht er dort in die Heimat seiner Frau ab, mitten in die Wildnis, ohne Straßenanschluss und 130 km entfernt vom nächsten Supermarkt.

„Gartenarbeit, Keller aufräumen oder gar Golf spielen sind Beschäftigungen, für die ich mich nicht eigne!“,

sagt Irmin Burdekat. Da schreibt er lieber Romane, die bereits monatelang vorher in seinem Kopf zu kreisen beginnen. „Ich weiß immer schon den letzten Satz und dann dauert es eben 300 mühevolle Seiten, bis das Ding fertig ist“. Die Ergebnisse können sich mehr als sehen – nein, lesen lassen! Nach „Hast Du mal die Kanuschlüssel“ kam mit „Tisch 17 is‘n Arsch“ ein Werk, das inzwischen in fünfter Auflage (!) die Leser begeistert. Ein faszinierender, autobiografischer Ritt durch das Leben eines der erfolgreichsten Gastronomen des Landes. Weitere Bücher (und Hörbücher!) folgten mit „Der Katholische Bahnhof“ (2020), „Die Lange Stille“ (2022) und „Jukelnack“ (2023).

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