Wenn sich in geschlossenen Räumen Schimmel bildet, dann kann das die verschiedensten Ursachen haben. Deshalb sollte man zuerst einmal genau analysieren, wo und wann sich die Schimmelflecken bilden.
Bilden sich klar abgegrenzte Streifen an Außenwänden, dann hat das in der Regel Ursachen im Aufbau der Wand. Oft sind so genannte Kältebrücken dafür verantwortlich. Sie entstehen beispielsweise dort, wo sich ein Eisenträger in der Wand befindet. Er kann die Wärme und Kälte deutlich besser transportieren als das Mauerwerk selbst. Auch ist es eine Unsitte vieler Bauunternehmen, dass die nachträglich aufgebrachten Isolierungen der Fassaden durch Styroporplatten in Höhe des Fußbodens der Erdgeschossbereiche aufhören und nicht ein Stück weit bis in die Mauerfläche der Keller fortgeführt werden. Dort kann man förmlich darauf warten, dass sich an den Übergängen Schimmel bildet.
Auch andere technische Defekte können zur Schimmelbildung beitragen. Denkbar sind hier undichte Rohre aller Art. Diese Ursache dokumentiert sich ebenfalls in den meisten Fällen in klar abgegrenzten Flächen. Bei der Ursachensuche sollte man sich nicht nur auf die Installationen im Haus konzentrieren, sondern auch danach schauen, ob eventuell auf der Außenseite das Fallrohr der Dachentwässerung entlang führt.
Zeigt sich ein Schimmelbefall hinter dicht an der Wand stehenden Möbeln, in Fensterlaibungen und Zimmerecken, dann ist mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als neunzig Prozent mangelnde oder falsche Belüftung im Zusammenspiel mit der Beheizung daran schuld. Feuchtigkeit in der Raumluft sammelt sich nicht nur beim Baden oder beim Kochen. Der Mensch selbst trägt durch die mit der Atemluft abgegebenen Flüssigkeit und den Schweißabsonderungen der Haut ebenfalls erheblich mit dazu bei.
Einer Anreicherung der Luft mit Feuchtigkeit kann man nur durch regelmäßige Belüftung entgegen wirken. Dabei reicht ein mehrmaliger Durchzug von wenigen Minuten völlig aus. Vor allem an eisigen Wintertagen kann dadurch die relative Luftfeuchtigkeit sehr deutlich verringert werden. Im Normalfall sollte sie in Innenräumen knapp über fünfzig Prozent liegen. Ist sie höher, ist eine Belüftung erforderlich. Kontrollieren kann man das mit einem preiswerten Luftfeuchtigkeitsmesser.
An Frosttagen sinkt die Luftfeuchtigkeit schon nach zwei bis drei Minuten Lüftung auf Werte unter dreißig Prozent ab. Das hängt damit zusammen, die Fähigkeit der Luft zur Aufnahme von Wasser mit steigender Temperatur auch ansteigt. Das kennt jeder Autofahrer aus der Praxis. Wer sein Fahrzeug vor dem Abschließen im Winter nicht kurz durchlüftet, hat auch mit einer Vereisung der Innenseite der Scheiben zu kämpfen.
Was tun, wenn Schimmel da ist?
In den meisten Fällen zeigt sich der Schimmel nur oberflächlich. Sind Fliesen oder mit harzhaltiger Farbe gestrichene Wände davon betroffen, sollte man den Schimmel mit einer chlorhaltigen Reinigungslösung abwaschen. Dabei unbedingt Gummihandschuhe tragen und für eine ausreichende Belüftung sorgen, denn Chlor ist gesundheitsschädlich.
Sind vom Schimmelbefall tapezierte Wände betroffen, so ist es die sicherste Variante, das betroffene Tapetenstück komplett heraus zu schneiden und die dahinter liegende Wand mit einem chlorhaltigen Mittel zu behandeln. Diese sind im Baumarkt zu bekommen. Ist kein solcher in der Nähe, können als Notlösung auch chlorhaltige Haushaltsreiniger verwendet werden. Dabei und auch während der Trockenphase sind die Räume gut zu durchlüften. Bevor man neu tapeziert, sollte die betroffene Wand gut ausgetrocknet sein.
Außerdem sollte man die restlichen Schimmelsporen beseitigen. Dafür wird zwar an einigen Stellen das Abbürsten empfohlen, aber das sorgt dafür, dass die Sporen in die Raumluft und von dort aus in die Atemwege gelangen. Besser ist es, die betroffenen Partien mit der kleinsten Düse des Staubsaugers zu behandeln, nachdem man diesen mit einem zusätzlichen Filter versehen hat, der auch kleinste Partikel zurück halten kann. Danach sind die Filter und auch der Staubbeutel sofort zu ersetzen, wenn man kein gesundheitliches Risiko eingehen möchte.
Bild: © SCHÖNES ZUHAUSE