Experteninterview mit Nadine Müller von OSRAM

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    Nadine Müller (OSRAM) | SchoenesZuhause.com

    Wie gehts mit der EU-Richtlinie weiter? Wie funktionieren LEDs und warum braucht der Mensch Licht?

    SCHÖNES ZUHAUSE hat mit Frau Nadine Müller von OSRAM gesprochen und ausführliche Antworten zum Thema Lichtgestaltung bekommen.

     

    SCHÖNES ZUHAUSE: Warum ist Licht für den Menschen und seine Lebensqualität so wichtig? Was waren die wichtigsten Schritte der letzten Jahre und welche Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen können Sie geben?

    Nadine Müller: Licht ist sicherlich eines der bedeutendsten Phänomene für die Menschheit. Künstlich erzeugtes Licht ermöglicht dem Menschen heutzutage ein angenehmes und sicheres Leben auch bei Dunkelheit. Bisher sollte Kunstlicht dem Menschen vor allem bei seiner Wahrnehmung helfen. Die unter dieser Prämisse gewonnenen Erkenntnisse dienen bis heute als Grundlage für die Planung von Beleuchtungsanlagen. Doch neuesten wissenschaftlichen Studien belegen eine weitere Dimension des Lichts: seinen erheblichen Einfluss auf das menschliche Befinden. Mehr dazu auch unter www.osram.de/lebensqualitaet.

    Einige der bisher wichtigsten Erfindungen rund um das Thema Licht waren:

    • Erfindung der Glühlampe durch Thomas Alva Edison 1879
    • 1920er Jahre: Einführung der Birnenform bei Glühlampen
    • 1960er Jahr: Erfindung der LED
    • 1985 Erfindung der ersten Energiesparlampe mit integriertem elektr. Vorschaltgerät
    • 1980er: Erfindung der OLED (organischen LED)

     

    LED werden sich in den kommenden Jahren je nach Einsatzbereich relativ schnell verbreiten. Erste LED-Lampen und –Leuchten für den privaten und gewerblichen Bereich und eine erste OLED-Leuchte mit dem Namen PirOLED von OSRAM gibt es bereits. In Zukunft sind gerade bei dieser Flächenlichtquelle besondere Anwendungen vorstellbar: So wird es z.B. möglich, eine transparente OLED in ein Fenster einzusetzen. Tagsüber kann dann das natürliche Licht durchscheinen, nachts wird die OLED zur Lichtquelle. Es wird auch Lichtwände oder sogar Raumtrenner aus Licht geben. Und blicken wir noch weiter in die Zukunft werden mit einem flexiblen Substrat auch Lichtvorhänge denkbar.

     

    SCHÖNES ZUHAUSE: Thema EU-Richtlinie: Was wird sich kurzfristig noch verändern und was bedeutet das für den Einzelnen?

    Nadine Müller: Die Europäische Kommission hat beschlossen, besonders energieintensive Lampen für die Nutzung in Haushalten bis 2016 schrittweise zu verbieten. Das ist nicht nur für die Umwelt eine gute Nachricht, sondern auch für den Verbraucher. Denn energiesparende Lampen sparen Geld, Energie und CO2. Schon heute können Verbraucher auf ein breites Angebot energiesparender Lampen zurückgreifen. Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:

    Stufe Datum Diese Lampen dürfen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden
    1 1.September 2009 mattierte Lampen (außer der Energieklasse A)
    sowie klare Glühlampen größer oder gleich 100W
    2 1.September 2010 klare Glühlampen mit 75 W
    3 1.September 2011 klare Glühlampen mit 60 W
    4 1.September 2012 klare Glühlampen mit mehr als 7 W
    5 1.September 2016 Lampen der Energieklasse C

     

    SCHÖNES ZUHAUSE: Wie werden Lichtquellen optimal in den Wohnräumen geplant und was wird dazu benötigt?

    Nadine Müller: Jeder Verbraucher sollte sich je nach baulichen Gegebenheiten, Anordnung der Möbel und persönlichen Geschmack Gedanken machen, wie viel Licht er für welche Anwendung benötigt. In einer Küche kann es hilfreich sein, neben einer Deckenbeleuchtung auch die Arbeitsfläche durch Lichtquellen unter den Hängeschränken zu beleuchten. Oder am Esstisch sollte eine Beleuchtung gewährleistet sein, die nicht nur die Mitte des Tisches, sondern die gesamte Fläche beleuchtet. Licht kann aber auch Akzente setzen wie beispielsweise in Vitrinen oder durch die Beleuchtung von Gemälden.

    Parallel dazu wird das Thema Energiesparen durch die Jahr für Jahr ansteigenden Energiepreise immer wichtiger. Durch eine Umstellung auf energieeffizientere Leuchtmittel können Verbraucher ihren Stromverbrauch, ihre Energiekosten und ihren CO2-Ausstoß im Haushalt erheblich reduzieren.
    Das geeignete Leuchtmittel lässt sich durch Beratung im Fachhandel, im Baumarkt oder auch online mit dem OSRAM Lichthaus www.osram.de/lichthaus ganz leicht finden.

     

    SCHÖNES ZUHAUSE: Was sind LEDs und welche Vorteile haben diese?

    Nadine Müller: Bei LED (licht-emittierende Dioden) handelt es sich um Elektronikchips aus speziellen Halbleiterkristallen. Fließt Strom durch sie, leuchten sie. Seit über 30 Jahren werden LED in unterschiedlichen Anwendungsbereichen eingesetzt, von Industrieanlagen wie Schaltschränken und Messgeräten über Consumerelektronik wie HiFi-Geräten, Telefonen oder Computern bis hin zur Verkehrstechnik in Signalanlagen für Bahn und Straße oder in der Innen – und Außenbeleuchtung von Fahrzeugen.

    Innovative Leuchtdioden bieten eine Vielzahl von technologischen Vorteilen:

    • niedriger Stromverbrauch
    • äußerst lange Lebensdauer
    • extrem wenig Frühausfälle
    • kleinste Abmessungen
    • hohe Stoß- und Vibrationsfestigkeit
    • keine UV- oder IR- Strahlung
    • geringe Leistungsaufnahme
    • fast keine Wärmeentwicklung
    • gerichtetes Licht
    • hohe Farbsättigung

     

    Dadurch ergeben sich für den Anwender

    • kreative Designmöglichkeiten durch Farbenvielfalt
    • kompakte Abmessungen und Flexibilität der Module
    • hoher wirtschaftlicher Nutzen durch niedrigen Energieverbrauch
    • lange Lebensdauer und geringe Wartung
    • maximale Zuverlässigkeit auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen

     

    SCHÖNES ZUHAUSE: Welche Tipps können Sie unseren Lesern zu den Themen Energie- und Kostensparen in privaten Haushalten geben?

    Nadine Müller: Generell sollte jeder Verbraucher sich fragen:

    • Was soll genau beleuchtet werden (Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Flur …)?
    • Welche Lichtfarbe möchte ich (warmes Licht oder eher kühleres Licht)?
    • Welche Leuchten habe ich bzw. welchen Sockel benötige ich?

    Danach kann für jede Wohnsituation die geeignete, energieeffiziente Lampe gefunden werden. Es gibt generell drei Alternativtechnologien zur Glühlampe:

    Halogenlampen: Sie machen dasselbe Licht wie die Glühlampe, haben die gleiche Form, sind dimmbar und halten doppelt so lange. Dadurch sind sie der ideale 1:1 Ersatz. Allerdings sparen sie nur bis zu 30 Prozent.

    Energiesparlampen: Hier gibt es viele neue Formen und Lichtfarben. Wer besonders warmes Licht möchte sollte auf die Lichtfarbe „warm comfort light“ achten. Auch bei Energiesparlampen gibt es dimmbare Modelle – bei OSRAM mit dem Namen „DIM“ gekennzeichnet. Energiesparlampen halten je nach Modell bis zu 20 mal länger als eine Glühlampe und sparen bis zu 80 Prozent Energie ein. Dadurch sind sie aus Preis-Leistungs-Sicht derzeit das ideale Ersatzmittel

    LED-Lampen: LED-Lampen sind noch ein Stück effizienter als Energiesparlampen und sparen im Vergleich zur Glühlampe über 80 Prozent an Energie und Stromkosten ein. Auch in punkto Haltbarkeit liegen sie ganz vorne (Haltbarkeit mehrere 10.000 Stunden). Derzeit ist es möglich, Glühlampen bis zu 60 Watt durch LED-Lampen zu ersetzen. In den kommenden Jahren werden LED-Lampen auf den Markt kommen, die auch eine höhere Wattage ersetzen können.

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